Kapitel 10. KDE

Inhaltsverzeichnis
10.1. Ist Unix bereit für die Arbeitsoberfläche?
10.2. Ein kurzer Überblick
10.3. Die Kontroll-Leiste
10.3.1. Das Panel konfigurieren
10.3.2. Disk Navigator
10.4. Der Dateimanager KFM
10.4.1. KFM zur Dateidarstellung
10.4.2. KFM als Web-Brauser
10.4.3. KFM als FTP-Klient
10.4.4. Den HTTP- und FTP-Brauser konfigurieren    
10.5. MIME-Typen und Anwendungen einstellen
10.5.1. Einen MIME-Typ editieren
10.5.2. Eine Anwendung editieren und hinzufügen       
10.6. Arbeitsfläche und Symbole
10.6.1. Die Arbeitsfläche konfigurieren
10.6.2. Symbole und Drag'n'Dop
10.7. Das KDE-Kontrollzentrum
10.7.1. Arbeitsfläche/Themen-Manager
10.7.2. Arbeitsfläche/DPMS
10.7.3. Information
10.7.4. Fenster

Vor der Einführung in KDE, sollen erstmal die Grundlagen der grafischen Oberfläche von Linux und Unix erläutert werden: das X Window System.

X Window System (kurz X) wurde vom MIT, dem Massachusetts Institute of Technology initiiert, um eine grafische Oberfläche für Unix-Systeme bereitzustellen. Heute benutzen es alle Unix- und Linux-Systeme (mit XFree86). X Window System basiert auf dem Klienten/ Server-Modell. X-Server betreiben die Hardware (Grafikkarte, Monitor, Tastatur usw.), während die Klienten alle grafischen Applikationen darstellen. Dieses Modell hat einige Vorteile:

Das X Window System an sich kann keine Fenster verwalten, diese Rolle übernimmt ein spezieller X-Klient, der Windowmanager. Ohne Windowmanager hätten Fenster keine Extras, wie Kopfbalken oder Rahmen. Sie könnten sie nicht in ihrer Größe verändern, verschiedene Fenster in den Vordergrund holen, sie verstecken usw. Die Anzahl existierender Windowmanager ist beeindruckend, wie es immer der Fall ist bei freier Software. Selbst Linux-Mandrake kann Ihnen nur eine Auswahl bieten, wie etwa Fvwm, AfterStep, WindowMaker oder den ehrwürdigen alten Twm.

Der vermutlich schwerwiegendste Nachteil dieser Architektur ist der Mangel an Kohärenz in der Benutzung. Die Anwendungen kommunizieren zwar mit dem X-Server, aber nicht miteinander. Der Windowmanager wiederum betrachtet sie nur als Fenster und kümmert sich nicht um die Art der Anwendung. X selbst weiß nichts von Drag'n'Dop, es kennt noch nicht einmal Arbeitsflächen-Symbole (es kennt ja nicht einmal Arbeitsflächen). Doch es gibt ja KDE.

10.1. Ist Unix bereit für die Arbeitsoberfläche?

KDE bietet die Kohärenz, die X Window System fehlt. KDE ist ein freies[1] Projekt initiiert von Matthias Ettrich, dessen Ziel es ist, eine komplette Desktop-Umgebung für Linux anzubieten. Dieses Projekt war und ist so erfolgreich in der Welt von Linux, dass es inzwischen die am weitesten verbreitete Umgebung ist. Außerdem ist es bereits in die Welt der kommerziellen Unix-Systeme vorgedrungen, wo einige Administratoren nun KDE den mitgelieferten Windowmanagern vorziehen.

KDE hat seinen eigenen Windowmanager. Dieser bietet all die Bequemlichkeiten, die Benutzer heute erwarten: Kontext-Menüs, Taskleisten, Dateimanager, Drag'n'Dop, usw.

KDE bringt aber auch Neues. Etwa die Web-orientierte Arbeitsoberfläche oder die vielfältig konfigurierbaren Symbole. Es ist zudem intuitiv zu bedienen und bietet etliche Einstellmöglichkeiten. Es ist eine komplette Arbeitsumgebung, mit deren Hilfe Sie viel Zeit sparen können.

 

 

Fußnoten

[1]

D.h. es unterliegt der GPL. Dies ist allerdings nicht der Fall für das Toolkit. ,,Frei`` in dieser Beziehung heißt eher Redefreiheit.


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