Falls Sie KDE als Arbeitsoberfläche verwenden, gibt es einen schnellen Weg, blockierte X-Prozesse zu beenden. In Abbildung 15-1 sehen Sie das Symbol des Programms xkill.
Sie starten das Programm entweder durch einen Klick mit der linken Maustaste oder von einer Kommandozeile aus. Solange xkill aktiv ist ändert sich der Mauszeiger. Der Prozess wird beendet, wenn Sie einen Linksklick auf einem Fenster des Programms, ausführen.
Mit Hilfe dieser beiden Befehle können Sie Signale an Prozesse schicken. kill benötigt die PID, wohingegen killall den Kommandonamen des entsprechenden Prozesses braucht.
Beiden Befehlen kann optional eine Signalnummer als Parameter übergeben werden. Standardmäßig schicken Sie beide das Signal 15 (TERM, engl. für beenden) an die jeweiligen Prozesse. Wenn sie etwa den Prozess mit der PID 785 beenden wollen, geben Sie Folgendes ein:
$ kill 785 |
Falls Sie das Signal 9 schicken wollen, geben Sie Folgendes ein:
$ kill -9 785 |
Angenommen Sie wollen einen Prozess beenden, von dem Sie nur den Programmnamen kennen. Statt mittels ps die PID zu ermitteln, können Sie auch direkt den Prozess beenden:
$ killall -9 netscape |
Solange Sie nicht unter dem privilegierten Benutzer-Kennzeichen root angemeldet sind, können Sie mit diesen Befehlen nur Ihre eigenen Prozesse beeinflussen. Sie brauchen daher keine Angst zu haben dass andere Anwender betroffen werden, wenn diese Programme mit dem selben Namen laufen haben.
Der Befehl top stellt ein universelles Werkzeug für die Bearbeitung von Prozessen dar. Sie haben damit sowohl den Funktionsumfang von ps, als auch von kill abgedeckt. Da es sich dabei um ein Kommandozeilen-Programm handelt, müssen Sie es in einem Terminal starten, wie in Abbildung 15-2 zu sehen.
Das Programm ist vollständig tastaturgesteuert. Durch Drücken der Taste h erhalten Sie eine kurze Hilfe. Hier eine Auswahl der verwendbaren Tastaturkürzel:
k: Dieser Befehl dient zum Übermitteln von Signalen an Prozesse. top fragt Sie dann nach der PID und der Signalnummer (Standardwert: 15).
M: Dieser Befehl ordnet die Prozesse nach der Menge des benötigten Speicherplatzes (Spalte %MEM).
P: Dieser Befehl ordnet die Prozesse nach der benötigten CPU-Zeit (Spalte %CPU; Standardeinstellung).
u: Dieser Befehl zeigt nur alle Prozesse eines Benutzers an. top fragt Sie nach dem Benutzer-Kennzeichen, nicht der UID. Falls Sie keinen Namen angeben, werden alle Prozesse angezeigt.
i: Dieser Befehl arbeitet wie ein Kippschalter. Standardmäßig werden alle Prozesse – also auch schlafende – angezeigt. Nach Drücken der Taste i werden nur noch aktuell arbeitende (das STAT-Feld zeigt ein R für Running, engl. für am Laufen) Prozesse angezeigt. Durch erneutes Betätigen der Taste wird in den Standardmodus zurückgeschaltet.
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