Kapitel 11. Dateisysteme und Mount-Punkte

Inhaltsverzeichnis
11.1. Das Prinzip
11.2. Partitionieren einer Festplatte und Formatieren einer Partition
11.3. Die Kommandos mount und umount
11.4. Die Datei /etc/fstab

Der beste Weg, um zu verstehen, ,,wie es funktioniert``, ist das ganze an einem praktischen Beispiel durchzuspielen. Dies soll im Folgenden getan werden. Angenommen, Sie haben sich gerade eine, noch unpartitionierte, Festplatte gekauft. Ihre bisherige Linux-Mandrake-Partition platzt aus allen Nähten, und da Sie keine Neu-Installation vornehmen möchten, haben Sie sich entschieden, einen Teil Ihres Verzeichnisbaumes auf Ihre neue Festplatte zu verschieben. Da diese sehr groß ist, möchten Sie nun das größte der Verzeichnisse verschieben, nämlich /usr. Zunächst aber ein wenig zur Theorie.

11.1. Das Prinzip

Wie schon im Installationshandbuch beschrieben, ist jede Festplatte in verschiedene Partitionen eingeteilt, wobei jede dieser Partitionen ein eigenes Dateisystem enthält. Im Gegensatz zu Windows, das jeder Partition (eigentlich sogar nur solchen, die von ihm erkannt werden) einen Buchstaben zuordnet, besitzt Linux eine eindeutige Baumstruktur, in die Teilbäume an eine bestimmte Stelle eingehängt werden können. Dies ist unabhängig davon auf welchem Gerät sie sich befinden möglich (dadurch wird es erst möglich, /usr von Ihrer ersten auf die zweite Platte umzukopieren).

Genau wie Windows, das ein Laufwerk ,,C:`` benötigt, braucht Linux einen Punkt, wohin die Wurzel (/) des Verzeichnisbaums eingehängt werden kann. Auf der Festplatte steht diese in einer eigenen Partition. Ist die Wurzel einmal eingehängt, kann man auch andere Dateisysteme einhängen. Diese befinden sich dann an verschiedenen Mount-Punkten innerhalb der Verzeichnisstruktur. Jedes Verzeichnis unterhalb der Wurzel kann als Mount-Punkt fungieren.

Dadurch ist eine hohe Flexibilität bei der Konfiguration möglich. Im Falle eines Web-Servers beispielsweise, wird normalerweise eine komplette Partition dazu verwendet, dessen Daten zu speichern. Dazu wird üblicherweise das Verzeichnis /home/httpd benutzt. In den Abbildungen Abbildung 11-1 und Abbildung 11-2 wird das System vor und nach dem Einhängen des Dateisystems beschrieben.

Abbildung 11-1. Ein noch nicht eingehängtes Dateisystem

Wie Sie sich sicherlich vorstellen können, ist dies wesentlich vorteilhafter. So bleibt die Baumstruktur immer erhalten, egal ob sie sich lediglich über eines, oder aber über einige Dutzend Dateisysteme erstreckt[1]. Außerdem ist es auch immer möglich, einen kompletten Teil der Baumstruktur physikalisch auf eine andere Partition zu verschieben, sollte Ihnen einmal der Platz ausgehen, also genau das, was wir in dem obigen Beispiel durchführen wollen.

Abbildung 11-2. Das Dateisystem ist nun eingehänht

Zwei Dinge sollten Sie über Mount-Punkte wissen:

  1. das Verzeichnis, welches als Mount-Punkt fungieren soll, muss existieren,

  2. dieses Verzeichnis sollte leer sein: falls Sie ein nicht leeres Ver­zeichnis als Mount-Punkt verwenden, werden darin enthaltene Dateien und Unterverzeichnisse durch das neu eingehängte Datei­system ,,überdeckt``, aber nicht gelöscht.

Fußnoten

[1]

Linux kann bis zu 64 verschiedene, gleichzeitig eingehängte Dateisysteme verwalten.


Tux on Star from MandrakeSoft Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds. Alle anderen Warenzeichen und Copyrights sind das Eigentum ihrer Inhaber.
Sofern nichts anderes Angaben ist, unterliegen die Inhalte der Seiten sowie alle Bilder dem Copyright von MandrakeSoft S.A. und MandrakeSoft Inc. 2000.
http://www.linux-mandrake.com/