Kapitel 5. Das Linux Dateisystem: ext2fs

Inhaltsverzeichnis
5.1. Alles ist eine Datei
5.2. Verweise
5.3. ,,Anonyme`` und benannte Ein-/Ausgabeumleitungen
5.4. ,,Spezielle`` Dateien: Zeichen- und Blockorientierte Dateien  
5.5. Symbolische Verweise und Einschränkungen ,,harter`` Verweise
5.6. Datei-Attribute

Im Benutzerhandbuch wurde bereits auf die Konzepte der Besitz-, sowie der Zugriffsrechte auf Dateien eingegangen. Um allerdings das Linux-Dateisystem ext2fs (EXTended 2 FileSystem engl. für ,,Zweite erweiterte Version des Dateisystems``) wirklich verstehen zu können, muss zunächst das Datei-Konzept selbst definiert werden. Einer der Gründe ist:

5.1. Alles ist eine Datei

Hier, heißt ,,alles``, wirklich alles. Sowohl eine Festplatte, eine Partition auf einer Festplatte, ein paralleler Anschluss, eine Web-Seite, wie auch eine Ethernet-Karte werden allesamt als Dateien behandelt. Sogar Verzeichnisse stellen Dateien dar. Linux kennt neben den Standard Dateien und Verzeichnissen etliche weitere Arten von Dateien. An dieser Stelle sei klargestellt, das mit ,,Arten von Dateien`` nicht der Inhalt der Datei gemeint ist. Bei Linux, wie auch jedem anderen Unix-Betriebssystem, stellt eine Datei lediglich ein Byte-Strom dar, egal ob es sich um ein PNG-Bild, eine Binärdatei oder um sonst irgendeine Datei handelt. Dateien anhand ihrer Inhalte zu unterscheiden wird den Applikationen selbst überlassen.

Wie Sie sich sicherlich erinnern, können Sie mittels dem Kommando ls -l und dem Betrachten des Buchstabens vor den Zugriffsrechten die Art einer Datei bestimmen. Bisher sind uns lediglich zwei Typen bekannt: normale Dateien (,,-``) und Verzeichnisse (,,d``). Sie können aber auch die folgenden Typen beim Durchwandern Ihres Verzeichnisbaumes finden:

 

 

Hier nun ein Beispiel für jeden Dateityp:

$ ls -l /dev/null /dev/sda /etc/rmt /proc/554/maps \
  /tmp/kfm_600_819localhost
crw-rw-rw-    1 root    root   1,   3 Mai  5  1998 /dev/null
brw-rw----    1 root    disk   8,   0 Mai  5  1998 /dev/sda
lrwxrwxrwx    1 root    root       16 Dez  9 19:12 /etc/rmt 
-> ../sbin/rmt*
pr--r--r--    1 franz   franz       0 Dez 10 20:23 /proc/554/maps|
srwx------    1 franz   franz       0 Dez 10 20:08 /tmp/kfm_600_819
localhost=
$

Es sollte noch erwähnt werden, dass ext2fs, genau wie alle anderen Unix Dateisysteme, alle Dateien, egal welchen Typs, in einer Inode-Tabelle (inode: engl. für ,,Informations-Knoten``) abspeichert. Jede Datei wird also nicht anhand ihres Namens, sondern anhand einer Inode-Nummer identifiziert. Daher muss eine Datei sogar nicht unbedingt einen Namen haben. Sie sind lediglich eine Vereinfachung für den Anwender, da dieser sich beispielsweise ,,Liesmich`` und ,,.login`` leichter merken kann als ,,17325`` oder ,,4829``.


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