Das Programm, welches wir für diesen Zweck verwenden werden, lautet rpm (der Red Hat Package Manager). Dieses Programm läuft im Text-Modus.
Es gibt zahlreiche grafische Benutzerschnittstellen, die Ihnen das Arbeiten mit rpm erleichtern können: Kpackage (eine KDE-Anwendung), GnoRPM (ein Programm für GNOME), sowie RPMDrake, die neue Linux-Mandrake-Anwendung.
Dies ist die einfachste und zugleich vielseitigste Möglichkeit: der Befehl rpm erlaubt Ihnen nicht nur, Pakete zu installieren oder wieder zu entfernen, sondern auch Abhängigkeiten zwischen Paketen zu erkennen, Informationen darüber abzurufen, welche Dienste ein Paket anderen Paketen bereitstellt und eigene Pakete zu kompilieren. Wir beschränken uns hier jedoch auf die üblichen Aufgaben: das Installieren und Entfernen von Paketen und das Erhalten von Informationen über einzelne Pakete.
Bitte beachten Sie, dass Sie die Paketverwaltung (installieren und entfernen) nur unter dem privilegierten Kennzeichen root durchführen können. Daher müssen Sie sich entweder als root beim System anmelden oder Sie geben als normaler Benutzer den Befehl su ein. Das System fragt Sie dann nach dem Passwort für root. Wenn Sie es richtig eingegeben haben (das Passwort wird nicht angezeigt!), sind Sie nun als root angemeldet:
franz@localhost $ su Password: root@localhost /home/fg # |
Nehmen wir an, es befindet sich ein RPM-Paket mit dem Namen foo-1.0-1.i386.rpm im aktuellen Verzeichnis, so können Sie dieses mit dem folgenden Befehl installieren:
$ rpm -ivh foo-1.0-1.i386.rpm |
Wenn Sie ein Paket aktualisieren wollen (angenommen, die neue Version 1.1 von foo ist erhältlich), müssen Sie -Uvh anstelle von -ivh verwenden.
Sie sind jedoch nicht gezwungen, dieses Paket sofort zu installieren. Genausogut können Sie auch einfach nur ausprobieren, ob das Paket erfolgreich installiert werden könnte oder nicht: fügen Sie lediglich die Option --test an die obige Zeile an und Sie erhalten dann:
$ rpm -ivh --test foo-1.0-1.i386.rpm |
Wollen Sie foo wieder von Ihrem System entfernen wollen, müssen Sie die Option -e des Programms rpm verwenden:
$ rpm -e foo |
Sie müssen nicht den gesamten Paket-Namen eingeben, da das Paket bereits auf Ihrem System installiert und somit in der RPM-Datenbank enthalten ist. Ein eindutig identifizierbarer Teil des Namens dieses Pakets (hier: foo) ist daher ausreichend.
Die benötigte Option lautet hierfür -q (Englisch: query, ,,Anfrage``). Sie können durch RPM eine Vielfalt an Informationen erhalten:
Die Paket-Version, die installiert ist (rpm -q foo).
Eine Liste der Dateien, die durch dieses Paket installiert wurden (rpm -ql foo).
Zusammenfassende Informationen über das Paket (rpm -qi foo).
Sie können sogar herausfinden, ob eine Datei innerhalb Ihres Systems zu einem Paket gehört, und wenn ja, zu welchem. Wollen Sie beispielsweise wissen, welches Paket die Datei /etc/passwd enthält, geben Sie einfach Folgendes ein:
$ rpm -qf /etc/passwd |
rpm würde Sie in diesem Fall darüber informieren, dass die Datei zu dem Paket setup gehört.
Schließlich können Sie auch Informationen über die Pakete erhalten, die noch nicht auf Ihrem System installiert sind: dazu dient die Option -p <Paket-Name>. Wollen Sie beispielsweise wissen, welche Dateien das Paket foo-1.0-1.i386.rpm installieren würde, so müssten Sie Folgendes eintippen:
$ rpm -qlp foo-1.0-1.i386.rpm |