Nach der Kompilation müssen die gebauten Dateien jetzt nur noch in die richtigen Verzeichnisse kopiert werden (normalerweise in Unterverzeichnisse von /usr/local).
make kann auch das. Dafür dient die Regel install. make install wird also die gebauten Dateien installieren. Beachten Sie, dass Sie vermutlich spätestens jetzt Administratorrechte brauchen!
Manchmal bietet das Makefile keine Regel namens install und make bricht mit einer Fehlermeldung ab (No rule to make target 'install'. Stop.). Dann müssen Sie das Programm selbst installieren.
Kopieren Sie:
ausführbare Dateien (die Programme) in das Verzeichnis /usr/local/bin,
Bibliotheksdateien (lib*.so) nach /usr/local/lib,
die Kopfdateien (*.h) nach /usr/local/include (Achtung, dass Sie nicht aus Versehen gleichnamige Dateien überschreiben...),
sonstige Datendateien nach /usr/local/share. Sie können auch erst das Programm starten und dann versuchen aus den Fehlermeldungen schließen, wohin diese Dateien kopiert werden sollen (So wissen Sie etwa nach der Meldung: Cannot open /usr/local/share/glloq/data.db, dass Sie die Datei data.db in das Verzeichnis /usr/local/share/glloq kopieren müssen).
Dokumentationsdateien verlangen etwas mehr Aufwand:
Handbuchauszüge kommen in eines der Unterverzeichnisse von /usr/local/man. Diese Dateien befinden sich im troff- (oder groff-) Format und ihre Dateiendung besteht aus einer Ziffer. Ihr Name ist meist der, des jeweiligen Programms, etwa echo.1. Die Ziffer bezeichnet das Unterverzeichnis von /usr/local/man, in das sie gehört.
info-Dateien kommen nach /usr/local/info.
Fertig! Glückwunsch! Nun sind Sie in der Lage, nach und nach, Ihr gesamtes Betriebssystem neu durchzubauen. Ist das kein schönes Gefühl? :-)
Angenommen, Sie haben gerade ein Programm installiert. Doch auf einmal lässt es sich nicht mehr starten, oder es wird gar ein anderes Programm ausgeführt. Dann haben Sie ein Problem mit der Umgebungsvariablen PATH. Entweder ist das Verzeichnis, in das Sie das neue Programm installiert haben, nicht in PATH enthalten (tippen Sie echo $PATH für eine Liste der Verzeichnisse in PATH) oder ein anderes Programm gleichen Namens befindet sich in einem Verzeichnis, das vor dem Verzeichnis durchsucht wird, in dem sich Ihr neues Programm befindet. Lustig, gell? :-) Sie können das mittels type -a <Programm> unter der Bash, oder allgemein mit which <Programm> überprüfen.
Die Lösung hängt davon ab, welches Problem bei Ihnen vorliegt. Handelt es sich darum, dass sich die ausführbare Datei in einem nicht in PATH stehenden Verzeichnis befindet, können Sie entweder dieses Verzeichnis PATH hinzufügen (export PATH=$PATH:<Verzeichnis>), die Datei in ein PATH-Verzeichnis kopieren oder einen symbolischen Link anlegen. Im Fall von Namensgleichheit sollten Sie das störende Programm entweder löschen (nicht immer die sinnvollste Alternative), umbenennen oder in ein Verzeichnis verschieben, das später aufgerufen wird.
Sie können auch ein alias erstellen (so dass beispielsweise tar /usr/local/bin/gtar aufruft).